Stottern ist eine Störung des Redeflusses oder des Sprechablaufs.
Die genaue Ursache für Stottern ist nicht eindeutig geklärt. In neueren Untersuchungen gibt es Hinweise, die bei Stotternden auf ein Defizit in der Sprechmotorik oder der Sprachverarbeitung im Gehirn hindeuten.
Weiter kann davon ausgegangen werden, dass eine Reihe von internen und externen Einflussfaktoren die Entwicklung des Stotterns begünstigen, auslösen und/oder stabilisieren können, wie:
Das Stottern ist situativ unterschiedlich stark ausgeprägt und weist eine Vielzahl von individuellen Erscheinungsformen auf:
Man unterscheidet bei den Sprechunflüssigkeiten folgende Erscheinungsformen:
Entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten gelten als ‹normal› und treten bei 80% der Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren auf. Sie entstehen durch die Eigenkorrekturen der Kinder, wenn sie die grammatischen Strukturen und Regeln der Sprache erlernen.
Dies äußert sich u.a. in:
Entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten bilden sich im Unterschied zum Stottern nach relativ kurzer Zeit wieder von alleine zurück.
Stottern im eigentlichen Sinne liegt erst dann vor, wenn über einen längeren Zeitraum verstärkte Sprechunflüssigkeiten (‹kritischer Übergang›) auftreten (nach ICD-10/V F98.5).
Diese zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
Wenn ein Kind nur in bestimmten Situationen unflüssig spricht, kann dies eine Reaktion auf Stress, Druck, Unmutgefühl oder sonstige psychische Anforderungen sein.
Dies ist noch kein Indikator für Stottern.
Das Vorliegen von entwicklungsbedingten Sprechunflüssigkeiten oder Stottern sollte aufgrund von fließenden Übergängen im Zweifel unbedingt durch eine fachlich fundierte Diagnostik abgeklärt werden.
Ziel der Stottertherapie ist ein selbstbewusster und angstfreier Umgang mit dem eigenen Stottern sowie die genaue Analyse und schrittweise Veränderung des individuellen Stotterverhaltens.
In der Stottertherapie unterscheidet man grundsätzlich drei Therapiekonzepte, die sowohl als Ganzes als auch in der Kombination einzelner Anteile Anwendung finden:
Unterstützt werden die Therapiemaßnahmen durch Audio- und Videoanalysen.
Die Therapieplanung erfolgt auf der Basis einer individuellen Diagnostik. Dabei kommen u.a. folgende Therapiemethoden bzw. einzelne Elemente daraus zur Anwendung (Auswahl):
Nicht-Vermeidungsansatz
Sprechtechnischer Ansatz
Die Sprechtherapie sollte umgehend beginnen, sobald Sprechstörungen und/oder Leidensdruck auftreten.
Bei einem Therapiebedarf erhalten Sie von Ihrem Kinderarzt, Hausarzt, Internisten oder HNO-Arzt eine Verordnung für die Sprechtherapie.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Sprechtherapie (bei gesetzlich Versicherten über 18 Jahren ist i.d.R. eine gesetzliche Zuzahlung zu leisten).
Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf, wenn Sie Fragen haben und/oder einen Termin vereinbaren möchten.
Informationen für Betroffene und Angehörige
Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) e.V.
Broschüre _ Stottern (PDF)
Stottern in Köln e.V. _ Selbsthilfe Köln
stottern.koeln
Bonner Stottertherapie
LVR-Klinik Bonn
klinik-bonn.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete/besondere_angebote/bonner_stottertherapie/...
Kasseler Stottertherapie
KST Institut GmbH _ Bad Emstal
www.kasseler-stottertherapie.de
Stärker als Stottern (SAS)
Stotter-Intensivtherapie am Starnberger See für Kinder und Jugendliche
stärker-als-stottern.de
Stottern – und jetzt? _ Informationsangebot für stotternde Jugendliche
Lehranstalt für Logopädie am Universitätsklinikum Aachen
www.jugend-infoseite-stottern.de
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) e.V.
www.selbsthilfe-stottern.de
Flow _ Die junge Sprechgruppe
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) e.V.
www.flow-sprechgruppe.de
Stottern und Schule
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) e.V.
www.stottern-und-schule.de
Österreichische Selbsthilfe-Initiative Stottern (ÖSIS)
oesis.at
Vereinigung für Stotternde und Angehörige (VERSTA) _ Schweiz
www.stottern-schweiz.ch
Mein Stottern
Dokumentarfilm / A 2017 / R: Petra Nickel & Birgit Gohlke
www.meinstottern.at